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Mehr Logik braucht das Leben - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Jun 16, 2021 1 min, 47 secs

© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001–2021

Zeitung

Kam nicht leicht zu Entschlüssen: Kurt Gödel 1935

Ableitungen aus Maximen: Ein neuer Band der Edition seiner Notizbücher zeigt Kurt Gödel bei der alltäglichen Lebensbewältigung

Denn der Mann, der dies irgendwann zwischen März 1938 und Juli 1940 in ein Schreibheft notierte, war Kurt Gödel, der österreichische Logiker, der Anfang der 1930er Jahre mit seinen beiden Unvollständigkeitssätzen ebendiese Grundlagen der Mathematik gründlich erschütterte

Die Tiefe und theoretische Tragweite dieser Einsicht in Verbindung mit Gödels exzentrischer Persönlichkeit lassen ihn heute zuweilen als den prototypischen Nerd erscheinen

Das offenbarte zum Beispiel die Edition des ersten Bandes seiner philosophischen Notizbücher, welche die Konstanzer Philosophieprofessorin Eva-Maria Engelen 2019 im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichte

Nun hat Engelen einen zweiten Band vorgelegt

Wie der erste, der Aufzeichnungen zu Fragen der theoretischen Philosophie erschloss, wurden hier wieder Gödels zum großen Teil in der Gabelsberger-Kurzschrift abgefasste Notizen mit großer Sorgfalt transkribiert und kommentiert sowie eine Übersetzung ins Englische beigefügt

Anders als im ersten Band werden hier allerdings Gedanken öffentlich, die sicher nicht als mögliche Vorbereitung philosophischer Publikationen niedergeschrieben wurden

Vielmehr sind es sehr private, oft geradezu intime Bemerkungen, in denen Gödel seinen Alltag in den Blick nimmt

Engelen ordnet das Material der Individualethik zu, macht in ihrem einleitenden Essay aber deutlich, dass es Gödel hier um das eigene Leben und Handeln geht, um ein Bemühen zu „Selbstvervollkommnung,“ mit dem er in einer langen, aus der Antike stammenden Tradition steht

Ein Hauptmotiv bilden dabei die titelgebende Zeiteinteilung und die Maximen, also Richtlinien, die Gödel sich selbst vorgibt, gemischt mit Sätzen, denen die Wörter „Bemerkung“, „Frage“ und nicht zuletzt „Programm“ vorangestellt sind, wobei es sich im letzteren Fall oft um etwas handelt, was wir heute „To-do-Listen“ nennen würden

Darunter finden sich Grundsätze und Vorhaben jeglichen Ranges: vom tatsächlich Prinzipiellem („Nachdenken über: Was weiß ich, und was glaube ich?“) und Ambitioniertem („Sprachen lernen: Hebräisch, Chinesisch, Griechisch, Italienisch“) bis zum gänzlich Alltäglichen („Maxime: Am Schiff viel Tee mit Citrone trinken.“), und immer wieder ist der Logiker zu erkennen: „Vorteil einer Maxime besteht darin, dass dadurch eine Unzahl von einzelnen Entschlüssen überflüssig wird

Als Kurt Gödel die Grenzen des Berechenbaren entdeckte

Der Frankfurter Shahin Kuzera führt eine Art Doppelleben: Nachts pflegt er Alte, tagsüber singt er in Parks

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Mehr Logik: Kurt Gödels Notizen zur Lebensbewältigung

Kurt Gödels Notizbücher

Ableitungen aus Maximen: Ein neuer Band der Edition seiner Notizbücher zeigt Kurt Gödel bei der alltäglichen Lebensbewältigung

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