Rotes Meer: EU-Marinemission verfügt über zu wenige Kriegsschiffe

Nach SPIEGEL-Informationen warnte Konteradmiral Vasileios Gryparis, der operative Kommandeur der Mission, vergangene Woche eindringlich bei einer vertraulichen Sitzung in Brüssel, dass ihm nach dem Abzug der deutschen Fregatte »Hessen« für die kommenden Monate nur drei Kriegsschiffe zur Verfügung stünden.

So hätten die eingesetzten Kriegsschiffe, darunter auch die deutsche Fregatte »Hessen«, seit dem Start der Operation »Aspides« Mitte Februar 96 Handelsschiffe durchs Rote Meer begleitet.

So sei es den Huthis dem Kommandeur zufolge Ende April erstmals gelungen, die Flugabwehr der EU-Schiffe durch einen Drohnenschwarm zu sättigen und ein Handelsschiff zu beschädigen.

Trotz des dringlichen Appells des Kommandeurs signalisierten bisher nur Belgien und die Niederlande, dass sie in den kommenden Monaten möglicherweise Kriegsschiffe für den Schutz von Handelsschiffen abstellen könnten.

Die EU hatte die Mission Mitte Februar gestartet, weil die Huthi-Bewegung vom Jemen aus regelmäßig Raketen auf Schiffe im Roten Meer schossen.

Trotz der EU-Mission und der parallel laufenden US-geführten Operation »Prosperity Guardian« konnten die alten Zahlen von Durchfahrten durchs Rote Meer noch nicht wieder erreicht werden, so EU-Diplomaten.